Aus der Geschichte des TTC Birkenfeld
(1953 - 1978)

Vorweg sei eine Entschuldigung dahingehend erlaubt, dass eine detaillierte Darstellung der Geschichte des TTC Birkenfeld insbesondere hinsichtlich der Gründungszeit und den Jahren danach nicht mehr möglich ist. Wenngleich die Spielberichte aus jener Zeit ziemlich vollzählig vorhanden sind, so sind doch Protokolle aus den seinerzeitigen Vorstandssitzungen und sonstige Unterlagen kaum noch auffindbar.

Dennoch konnten wir wenigstens die wesentlichen Daten und Fakten aus der Vereinsgeschichte weitgehend rekonstruieren.

Die Anfänge des Tischtennissports in Birkenfeld fallen in die Zeit unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Dabei waren es vor allem ehemalige Kriegsgefangene, die diesen Sport, den sie bereits in den Gefangenenlagern ausübten, hier weiter betreiben wollten. An einen organisierten Spielbetrieb war jedoch zunächst nicht gedacht.

Entsprechend "wild" wurde deshalb auch durch die Gegend gespielt, wobei die Spiellokale öfters wechselten.

Die ersten Spiellokale waren u.a. die Gaststätten "Zum Bahnhof", "Adler", "Rössle", sowie das Alte Rathaus. Als sich im Laufe der folgenden Jahre auch Jugendliche dem bereits bestehenden Kreis anschlossen, reifte der Entschluss, einen eigenen Tischtennisverein in Birkenfeld zu gründen.

Dieser Entschluss wurde am 3.August 1953 in die Tat umgesetzt. An diesem Tag fand im Gasthaus "Adler" die Gründungsversammlung statt. Der Verein erhielt den Namen "Tischtennisclub (TTC) Birkenfeld". Außerdem wurde beschlossen, mit zwei aktiven Herrenmannschaften am Punktspielbetrieb des Kreises Pforzheim teilzunehmen.

1. Mannschaft von 1954

(von links:)

  • Heinz Hoppe

  • Hans Blank

  • Ernst Müller

  • Werner Köhler

  • Wolfgang Gutjahr

  • Otto Denzinger

Folgende Spieler vertraten seinerzeit erstmals den TTC Birkenfeld: Hans Blank, Werner Köhler, Oskar Förschler, Siegfried Bächlein, Ernst Müller, Heiko Reuster, Rolf Schmidt, Heinz Nonnenmann, Heinz Maisenbacher, Heinz Kling, Heinz Wolfinger, Walter Treftz, Otto Denzinger, Wolfgang Gutjahr, Heinz Hoppe, Lothar Reisser und Fritz Weinbrecht.

Die Zugehörigkeit zum Sportkreis Pforzheim und damit zum Badischen Tischtennisverband endete mit dem Spieljahr 1957/58.

Der Übertritt zum Württembergischen Tischtennisverband Bezirk Schwarzwald erfolgte zum Beginn des Spieljahres 1958/59.

Ab diesem Zeitpunkt spielte der TTC in der Bezirksklasse Schwarzwald und schaffte nach mehreren Anläufen im Jahr 1964 den Aufstieg in die Landesliga. Aus dieser Klasse erfolgte nach zweijähriger Zugehörigkeit und zwar bedingt durch Spielerabgänge, der Abstieg in die Bezirksklasse.

Vor Beginn der Spielrunde 1970/71 wurde aus den stärksten Mannschaften der Bezirksklasse Böblingen und Schwarzwald die Bezirksliga Böblingen / Schwarzwald als stärkste Klasse gegründet. Seither ist in dieser Klasse die 1. Herrenmannschaft meistens in der Spitzengruppe zu finden. Zu Beginn der 70er Jahre verstärkte der TTC insbesondere seine Jugend- und Breitenarbeit und erzielte dadurch eine stetige Aufwärtsentwicklung.

So wurde früher beim TTC gespielt.

(Otto Denzinger im Einsatz)

Die Mitgliederzahl beläuft sich im Jahr 1978 auf rd. 160. Dabei nahm der TTC mit rd. 80 Jugendlichen und Schülern eine Spitzenstellung in Baden-Württemberg ein.

Die Aufwärtsentwicklung des TTC wird am meisten dadurch verdeutlicht, dass den zwei Herrenmannschaften aus der Gründungszeit wurden 1978 21 Mannschaften, und zwar 4 Herrenmannschaften, 1 Damenmannschaft, 5 Mädchenmannschaften, 3 Jungenmannschaften, 6 Schülerinnenmannschaften und 2 Schülermannschaften gegenübergestanden.

Das erfolgreiche Team von 1967/68 (von links:)

  • Ernst Müller (Betreuer)

  • Rudi Müller

  • Rolf Kellenberger

  • Fritz Regelmann

  • Horst Bohlinger

  • Alfred Bäzner

  • Dieter Schmidt

  • Rolf Schmidt (1.Vorsitzender)

Die sportlichen Erfolge waren entsprechend spektakulär. Wie bereits eingangs ausgeführt, sind Unterlagen aus der Gründungszeit nur noch sehr lückenhaft vorhanden; so konnte u.a. auch die Satzung, die sich die Gründer seinerzeit gegeben hatten, nicht mehr aufgefunden werden. Die Mitgliederversammlung des TTC hat deshalb am 2. Mai 1975 eine neue Vereinssatzung beschlossen. In Ihr ist im § 3 Abs. 1 die Zielsetzung des Vereins klar umrissen: "Zwecks des Tischtennisclubs Birkenfeld ist die Pflege und Förderung des Tischtennissports auf gemeinnütziger Grundlage, die Förderung der Jugend, der Kameradschaft und der Geselligkeit". Entsprechend wurde neben den rein sportlichen Belangen, die bei einem Sportverein an erster Stelle rangieren, auch der Geselligkeit ein größerer Rahmen gegeben, was sich insbesondere auch hinsichtlich der Kameradschaft und des Zusammengehörigkeitsgefühls im Verein positiv ausgewirkt hat.

Die erste Mannschaft  des Jahres 1978 (von links:)

  • Dieter Herrigel

  • Armin Müller

  • Wolfgang Rummel

  • Bernd Bühler

  • Jürgen Haaser

  • Manfred Kellenberger

Herausragendes sportliches Ereignis war in den vergangenen Jahren das nach dem Gründungsmitglied und ehemaligem Vorsitzenden benannte Werner-Köhler-Gedächtnispokalturnier, das 1978 zum 11. Mal bundesoffen mit internationaler Beteiligung durchgeführt wurde. Das Turnier genießt in Tischtenniskreisen einen sehr guten Ruf, was insbesondere dadurch deutlich wird, das in der Vergangenheit neben zahlreichen deutschen Spitzenspielern auch die Spieler so renommierten Clubs wie des jugoslawischen Spitzenclubs Spartak Subotica daran teilgenommen haben. Auf die Vereinsgeschichte des TTC zurückblickend kann gesagt werden: Der Gedanke der Vereinsgründer war gut, der eingeschlagene Weg verlief erfolgreich.

Hans Kübler

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